FAQ
: Häufig gestellte Fragen
… über Co.hilo Kaffee
Welche Qualität hat Co.hilo Kaffee?
Kaffee wird auf einer Skala von 0 bis 100 Punkten eingestuft, die seine Qualität unter anderem in Bezug auf Geschmack und Aroma misst. Diese Skala wurde von der Specialty Coffee Association of America (SCAA) entwickelt. Ab 80 Punkten gilt der Kaffee als “Specialty Coffee”, was wir mit 84 Punkten erfüllen. Darüber hinaus ist unser Kaffee etwas Besonderes, weil er unser Werkzeug zur Umsetzung der Nachhaltigkeit ist. Qualität erreichen wir durch die stetige Verbesserung – das ist für uns ein lebendiger Prozess, an dem alle in der Kette teilnehmen. Die Kaffeebauern und ihre Arbeit stehen im Mittelpunkt, denn nicht nur die Produktqualität und -nachhaltigkeit werden durch das System gefördert, sondern vor allem die soziale Stellung ihrer Beschäftigung.
Kann ich Co.hilo Kaffee in einem Laden kaufen?
Ja! Hier kannst du unsere Läden finden, in denen es Co.hilo Kaffee gibt. Ansonsten kannst du auch über unseren Onlineshop bestellen. Wenn du Inhaber*in eines Cafés oder eines Ladens bist und du Co.hilo Kaffee in dein Sortiment aufnehmen möchtest freuen wir uns über eine Nachricht.
Ist Co.hilo Kaffee bio-zertifiziert?
Unser Kaffee ist noch nicht bio-zertifiziert. Wir bewegen uns Schritt für Schritt auf dieses Ziel zu. Die Familie Giraldo, die erste Familie im System, hat damit begonnen, auf ihrer Farm ökologische Anbaumethoden einzuführen. Diese grundlegenden Veränderungen gegenüber den konventionellen Anbaumethoden werden weiter möglich aufgrund von Vertrauensbildung und wirtschaftlicher Sicherheit. Damit ist ein großer Schritt in Richtung Bio-Praktiken getan, die offizielle Zertifizierung ist vielmehr eine bürokratische Aufgabe an der wir arbeiten.
Wo wird der Kaffee geröstet?
Der Kaffee wird in beiden Ländern je nach Zielland geröstet. Grundsätzlich möchten wir den Co.hilo Kaffee komplett in Kolumbien herstellen. Noch befinden wir uns aber in der Anfangsphase, in der wir Unterstützer*innen benötigen, die unser System – sowie auch die Kosten des System – annehmen. Um uns in der aktuellen Phase Flexibilität zu bewahren, wird für den deutschen Markt daher noch in Deutschland geröstet.
… über Bestellungen
Ich habe eine Frage zu meiner Bestellung
Schreibe uns am besten eine Email an info@cohilo.de. inkl. deiner Bestellnummer.
Bekomme ich den Kaffee in ganzen Bohnen oder gemahlen?
Ganz wie du magst. Wir empfehlen dir, ganze Bohnen zu wählen und zu Hause frisch zu mahlen. So hält sich das Aroma besser.
Wann wurde mein Kaffee geröstet?
Dein Kaffee wurde vor höchstens sechs Monaten geröstet, denn das ist die maximale Zeitfenster innerhalb dessen wir den Kaffee rösten und verkaufen. Das genaue Röstdatum kannst du auf deiner Kaffeepackung nachlesen.
Gibt es Co.hilo auch als Probierpackung?
Ja. Co.hilo gibt es auch als 250g Packungen, ideal zum Ausprobieren.
Kann meine Bestellung als Geschenk versandt werden?
Ja. Co.hilo Kaffee eignet sich besonders als nachhaltiges – und leckeres – Geschenk. Gib dafür einfach eine abweichende Lieferanschrift im Bestellvorgang ein.
Beliefert ihr auch Unternehmen?
Auf jeden Fall. Wir freuen uns, wenn sich noch mehr Unternehmen dafür entscheiden, den Kaffeehandel mit umzugestalten und einen Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten.
Ich bin nicht zufrieden mit meiner erhaltenen Bestellung
Oh nein! Solltest du ein beschädigtes oder falsches Produkt erhalten haben, schicken wir dir kostenlosen Ersatz. Bitte schicke uns dafür eine Email an info@cohilo.de und wir helfen dir gerne weiter.
… über das Co.hilo-System
Wie kommt der Kaffee von der Farm zu mir?
Er kommt per Schiff über den Atlantik. Check gerne unsere vertrauensbasierte Lieferkette und hol dir Infos zur Rückverfolgbarkeit auf unserer Transparenzseite.
Unterstützt ihr mit eurem Ansatz auch den Erhalt der Umwelt und den Schutz der Artenvielfalt?
Armut und soziale Unsicherheit lässt Menschen nur noch sehr kurzfristig denken. Mit steigender Stabilität wachsen auch die Möglichkeiten, größere Umweltinitiativen mit eigenen und Drittmitteln anzustoßen und zu unterstützen. Einige der aktuellen Maßnahmen sind: das Pflanzen von Schattenbäumen, die Schaffung einer Kreislaufwirtschaft, um die organischen Abfälle der Kaffeeproduktion zu verwerten, die Erzeugung erneuerbarer Energie durch anaerobe Vergärung und die Aufforstung der Flächen mit standortgerechtem Wald.
Wie unterscheidet sich Co.hilo vom fairen Handel und von Kooperativen?
Co.hilo setzt auf direkten Handel (direct trade). Unser Ziel ist es, Nachhaltigkeitsprozesse in Gang zu setzen. Wir wollen nicht durch das Erhöhen der Kaffeemenge versuchen einen Ausgleich für schlechte Weltmarktpreise zu erzielen (wie bei Kooperativen). Wir möchten ein alternatives System für den Handel mit Kaffee schaffen. Im Gegensatz zu einem etwas besseren Preis im selben Handelssystem (wie Fairtrade), zahlen wir den Kaffeebauern ein monatliches Einkommen, was ihnen wirtschaftliche Stabilität und Sicherheit gibt.
Was bedeutet „faire“ Löhne?
Es bedeutet Löhne, die zwischen allen an einem Kooperationsabkommen beteiligten Parteien vereinbart werden. Dies ist wesentlich besser als der Status quo (einschließlich des fairen Handels). Wir denken, dass dies das notwendige Grundeinkommen ist, um über eine zukünftige Zusammenarbeit im Sinne der ökologischen Nachhaltigkeit nachzudenken. Aktuell werden monatliche Löhne bezahlt, aber für die Zukunft streben wir die komplette Integration in ein sozial abgesichertes System an.
Wie unterscheidet sich Co.hilo von den normalen Kaffeevertriebskanälen?
- Wir wollen die klassische Lieferkette für Kaffee ändern, bei der viele Zwischenhändler einen großen Teil der Marge einnehmen, aber wenig für die Kaffeeproduzent*innen übrig bleibt. Deshalb haben wir das Co.hilo-System geschaffen, das eine direkte Handelsbeziehung zwischen den Bauern und den Verbrauchern und Verbraucherinnen herstellt. Auf diese Weise können wir so viel wie möglich in die Löhne der Bauern für die Nachhaltigkeit sowie in soziale Projekte investieren.
- Unser alternatives System basiert auf einer komplexen Systemwissenschaft und verwendet Konzepte aus der Nachhaltigkeitswissenschaft und einer Theorie des Wandels („theory of change”).
Wie ist die soziale Arbeit organisiert und wie messt ihr euren sozialen Impact?
Wir haben eine Theory of Change entwickelt, die verschiedene Schlüsselindikatoren (KPIs)* enthält, wie zum Beispiel die Anzahl der Menschen/Familien, die über soziale Projekte (in)direkt beeinflusst werden, und die Größe des Gebiets, das von unseren sozialen Projekten abgedeckt wird. Die Sozialarbeit wird von zwei Projektleiterinnen organisiert: Patricia Arroyave und Marta Rojas. Die beiden berichten regelmäßig über ihre Aktivitäten, auf deren Basis wir unsere KPIs erstellen und unseren sozialen Impact messbar machen. Unser Impact ist nicht so leicht greifbar, aber dennoch sehr stark. Bisher hat die erste Familie im Co.hilo-System (die Familie Giraldo) mit der Kompostierung begonnen und von chemischem Dünger auf selbst hergestellten organischen Dünger umgestellt, einheimischen Wald auf ihrem eigenen Land gepflanzt um die Wasserverfügbarkeit zu erhöhen und erstes eigenes Internet mit Wifi auf ihrer Farm installiert.
*Key-Performance-Indicator (KPI)
Transport, Versand und Verpackung von globalen Waren haben Folgen für die Umwelt. Wie könnt ihr den Klimaschutz einbeziehen und gleichzeitig Handelsmuster mit CO2-intensivem Ausstoß unterstützen?
Wir glauben, dass der Klimaschutz darauf ausgerichtet ist, dass jedes konsumierte Gut (jede Tasse Kaffee) eine Form der nachhaltigen Entwicklung unterstützt. Das Ziel? Die Regulierung der Umwelt nach der biotischen Regulationstheorie der Umwelt (BRET) zu unterstützen. Wir arbeiten daran, unseren CO2 – Ausstoß durch verschiedene Maßnahmen zu reduzieren, wie z. B. Kraftstoff-Reduktion und Fokussierung auf umweltfreundliche Antriebe sowie Energieeffizienz. Wir achten zudem auf Ausschuss- und Abfallvermeidung, Recycling und die Wiederverwendung von Versandmaterial. Hier sind wir ständig gefordert und konnten auch schon einige logistische Fahrten einsparen oder verkürzen. Letztendlich müssen neben dem Transport auch viele andere Faktoren berücksichtigt werden. Wir fördern zudem den Schutz und die Wiederherstellung von Ökosystemen in einem Hotspot der Biodiversität: Kolumbien. So wird durch die Veränderung der Bewirtschaftungsweise auch viel weniger CO2-freigesetzt. Der Verzicht auf Kunstdünger vermindert die Emission von Kohlenstoffdioxid. Eine nachhaltige Bodenbearbeitung fördert den Aufbau von Humus und bindet so CO2 aus der Atmosphäre. Wiederaufforstungen binden ebenfalls dieses Treibhausgas.
Unterstützt ihr die Ernte eines ganzen Jahres?
Ja, idealerweise macht der Vorverkauf der gesamten Ernte das System stabiler. Deshalb ist ein großes Netzwerk von Teilnehmer*innen sehr wichtig und wir laden Menschen ein, sich uns anzuschließen. Schon bald wollen wir unseren Konsument*innen auch die Möglichkeit bieten, einen Teil der Ernte und somit ihren Kaffeekonsum vorzufinanzieren.
Wie stärkt ihr mit dem Co.hilo-System die Klimaresilienz?
Nachdem die unterstützen Gemeinschaften wirtschaftliche Sicherheit erreicht haben, werden sie mehr Zeit und Ressourcen zur Verfügung haben, um komplexe Systemprobleme anzugehen und klimaresilient zu werden. Dies kann u.a. so aussehen, dass sie die Erhaltung der biologischen Vielfalt, regenerative agrarökologische Praktiken und Schritte in Richtung einer zirkulären (Bio-)Landwirtschaft mit erneuerbaren Energien unterstützen. Die neue finanzielle Sicherheit der Bauern und Bäuerinnen wird es ihnen ermöglichen, besser auf unvorhersehbare klimatische Ereignisse (d.h. Dürren, Überschwemmungen etc.) vorbereitet zu sein. Wir schaffen also für Gemeinschaften, die stark mit dem Land auf dem sie leben verbunden sind, mehr Planungssicherheit.
Wie kann ich mich an diesem Systemwandel beteiligen?
Du kannst aktiv daran teilnehmen! Zum Beispiel durch den Abschluss eines Kaffee-Abos! Wir wollen Kaffee als Dienstleistung für Nachhaltigkeit anbieten: Eine Möglichkeit ist dabei, die Kaffeeernte mit uns gemeinsam vorzufinanzieren. Du bezahlst einen monatlichen Beitrag und bekommst im Gegenzug monatlich Co.hilo-Kaffee. Durch deine Teilnahme wechselst du vom Kaffeekauf zur Unterstützung eines Prozesses, der nach Nachhaltigkeit strebt. Du kannst auch teilnehmen, indem du einem Freund oder einer Freundin davon erzählst, andere inspirierst oder ehrenamtlich mit uns zusammenarbeitest. Abonniere gerne unseren Newsletter um auf dem Laufenden zu bleiben.
Würde es nicht ausreichen, die Bauern und Bäuerinnen dabei zu unterstützen, ihre Einkünfte auf Bankkonten zu sparen und monatliche Abhebungsgrenzen zu schaffen? Oder durch die Verbesserung der Mikrofinanzierung und der lokalen Bankinstitute?
Bedingt durch fehlende finanzielle Bildung sind diese Schritte allein nicht ausreichenden. Die Bauern und Bäuerinnen haben oftmals keine Bankkonten und sind mit Konzepten wie Vermögensaufbau und monatlichen Abhebungsgrenzen nicht vertraut. Ein monatliches Grundeinkommen schafft Kontinuität und Planbarkeit. Zudem ist nicht nur Geld ein wichtiger Faktor, sondern die Bauern und Bäuerinnen brauchen auch Zugang zu wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Bietet ihr auch finanzielle Beratung an und helft ihr den Bauern, die Bankprozesse zu verstehen und mit ihren finanziellen Einkünften umzugehen? Verfügt ihr über einen Mechanismus, der sicherstellt, dass sie vor Ausbeutung durch Geschäftsbanken geschützt sind?
Sozialarbeiter*innen vor Ort, die mit uns zusammenarbeiten, beraten in finanziellen Fragen wie den Umgang mit Bankkonten und verwalten die monatlichen Grundeinkommensauszahlungen.
Das von uns unterstützte Sozialprojekt „Jardín un Municipio lector” zielt zudem darauf ab durch regelmäßiges Lesen Analphabetismus zu verringern. Gleichzeitig ist dies der erste Schritt zu kritischen Leser*innen (im Gegensatz zu funktionalen Leser*innen), die in der Lage sind, informierte Entscheidungen zu treffen und sich selbst vor der Ausbeutung durch große Geschäftsbanken zu schützen. Wir unterstützen diese Art kritischen Denkens, sowohl von Konsument*innen, als auch von Bauern und Bäuerinnen.
Wie lebt ihr eure zentralen Werte?
- Vertrauen wird einem geschenkt anstelle es zu erwerben: Es beinhaltet die Annahme, dass jede Person (Produzent*in, Konsument*in, Mitarbeiter*in) in guter Absicht handelt und das Beste tut. Vertrauen zielt auf Sicherheit und Planbarkeit in einer gemeinsamen Kultur ab. Wir stehen zu unseren Worten und Entscheidungen und möchten unseren Partner*innen Sicherheit vermitteln. Wir schenken Vertrauen, um Vertrauen zu erhalten.
- Wir unterstützen Gemeinschaften durch die Förderung einzelner Personen und kleiner Familien über individuelle Verträge, um so den kollektiven Nutzen erhöhen.
- Respekt durch Würde anstelle durch Angst: Respekt besteht darin, das zu tun, was wir sagen und alle Beteiligten gleich zu behandeln – bei uns ist niemand mehr oder weniger wichtig. Wir nehmen uns gegenseitig als Individuen wahr, die es verdient haben, jederzeit respektvoll behandelt zu werden. Zum Beispiel:
- Du darfst gegenüber niemandem Macht ausüben. Und niemand gegenüber dir.
- Du bist verantwortlich, diese Verantwortung zu akzeptieren und den anderen jeden Tag auf Augenhöhe zu begegnen.
- Empathie anstelle von Mitleid: Empathie in einer Gemeinschaft bedeutet das Verständnis, sich gegenseitig zu helfen, Verantwortung zu tragen, sich gegenseitig zu begleiten, empathisch zu handeln und das Gefühl, dazuzugehören. Zum Beispiel:
- Wir sehen nicht den Berufstitel, den eine Person trägt, sondern den Menschen, der sich dahinter verbirgt. Menschen, die sich diesem Projekt widmen, bringen auch persönliche Probleme mit, was völlig normal ist. Menschen haben Stärken und Schwächen.
- Wissensaufbau: Jede Erfahrung, die wir erleben, trägt zu unserem Realitätsverständnis bei oder anders gesagt: Durch stetiges Experimentieren bauen wir Stück für Stück auf unseren Erfahrungen auf. Zum Beispiel:
- Co.hilo ist ein System, das gemeinsam erlernt und gelebt wird, anstatt es einfach umzusetzen und als “fertig” zu bezeichnen.
- Empirisches Wissen ist genauso relevant wie wissenschaftliches Know How.
- Wissen erschaffen: Unser aktuelles Sozialprojekt fördert die Leidenschaft für das Lesen und für Bücher und bekämpft somit den Analphabetismus. Es ermächtigt Einzelpersonen ihre Umwelt kritisch zu hinterfragen.
- Ganzheitlicher Ansatz: Indem wir Komplexität akzeptieren und Lösungen aus Perspektive der Nachhaltigkeitswissenschaften vorschlagen.
Sind noch Fragen offen geblieben? Gerne beantworten wir deine Fragen auch persönlich. Schreib uns einfach eine Email an info(at)cohilo.de.