Ein Überblick über die beiden beliebtesten Kaffeearten
Arabica und Robusta – zwei Begriffe, um die du bei Kaffee nicht herumkommst. Aber was genau steckt hinter den Bezeichnungen und wie unterscheiden die beiden Kaffeearten sich?
Arabica (Coffea Arabica) und Robusta (botanisch eigentlich richtig: Coffea Canephora) sind zwei Arten der Kaffeepflanze Coffea und gehören zur Pflanzenfamilie der Rubiaceae (Rötegewächse).
Es gibt zwar ganze 124 Coffea-Arten, aber die meisten spielen für unsere Kaffeetasse keine Rolle. Denn bei etwa 70 Prozent des auf dem Markt angebotenen Kaffees handelt es sich um Arabica. Die restlichen ca. 30 Prozent gehen auf die Robusta-Bohne zurück. Lediglich ein paar Prozentpunkte verteilen sich auf die Kaffeearten Excelsa, Liberica, Kopi Luwak (Katzenkaffee) und die Kreuzung Maragogype (eine Varietät des Coffea Arabica).
Die Pflanze – Arabica vs. Robusta
Arabica und Robusta ähneln sich auf den ersten Blick sehr. Beide wachsen strauchartig. Unbeschnitten können die Pflanzen bis zu zehn Meter hoch werden. Doch bei näherem Hinsehen zeigen sich deutliche Unterschiede: vor allem Form und Größe der Bohnen, doch auch Blütenansatz und Blattform verraten, um welche Art es sich handelt.
Die Arabica Bohnen sind größer, länglicher und flacher als die Robusta Variante. Sie werden daher auch als Flachbohnen und die Robusta als Rundbohnen bezeichnet. Roh sind die Bohnen der Arabicapflanze grünlich, die der Robusta Pflanze dagegen eher gelb-bräunlich. Auch an der Einkerbung lässt sich die Bohne unterscheiden: die der Robusta Bohne ist gerade, die Arabica Bohne hat dagegen eine geschwungene Vertiefung.
Die besten Voraussetzungen zum Kaffeeanbau herrschen nur im sogenannten Kaffeegürtel – vom 23. Breitengrad nördlich bis zum 25. Breitengrad südlich. Hier gedeihen die Pflanzen in warmen und konstanten Temperaturen, bei viel Niederschlag, einer hohe Luftfeuchtigkeit und fruchtbaren Böden.
Der Arabica Kaffee – auch Bergkaffee, Hochlandkaffee, oder Javakaffee genannt – ist besonders empfindlich gegenüber Natureinflüssen.
Er wächst in einer Anbauhöhe zwischen 400 und 2300 Metern über dem Meeresspiegel. Die Pflanze mag es warm – aber bitte nicht zu warm.
Am besten wächst sie bei einer Jahresdurchschnittstemperatur von 15 bis 24 Grad. Sie ist ein Tiefwurzler und benötigt Niederschlagsmengen von 1500mm – 2000mm.
Die Reifezeit der Arabica-Pflanze dauert 7 bis 9 Monate. Die Trauben des Arabica Baums bestehen aus 10-20 Kaffeekirschen, die herunterfallen, wenn sie reif sind.
Bis zu einem Monat lang pflücken die Kaffeebauern die reifen Kaffeekirschen immer wieder von Hand. Da der Arabica oftmals in bergigen Gebieten und an Hängen wächst, ist ausschließlich eine manuelle Ernte per Hand möglich. Das bringt einen erhöhten Zeit- und Personalbedarf mit sich und trrägt zum höheren Preis des Rohkaffees bei.
Die größten Produzenten von Arabica Kaffee sind Brasilien, Kolumbien und Honduras. In Kolumbien – wo unser co.hilo Kaffee herkommt – wächst ausschließlich Arabica Kaffee.
Robusta ist nicht so anspruchsvoll wie Arabica. Sie ist widerstandsfähiger gegen Krankheiten und Schädlinge. Die Robustapflanzen vertragen – und benötigen – mehr Niederschlag als Arabica. Robusta Kaffee wird auch Tieflandkaffee genannt, denn er wächst auf Höhen ab 0 m bis auf 900 m über dem Meeresspiegel. Die Pflanzen gedeihen in heißen und feuchten äquatorialen Klimazonen und sind sehr kälteempfindlich.
Die Kaffeekirschen wachsen in Trauben aus 40-50 Früchten, die selbst reif nicht von allein vom Baum fallen. Die Kaffeekirschen benötigen 10-11 Monate zum Reifen. Die Ernte ist ergiebiger, einfacher und dadurch auch wirtschaftlich effizienter. Hauptsächlich werden sie in Ebenen von Westafrika, Vietnam und Indonesien angebaut.
Die Herkunft von Arabica und Robusta
Äthiopien gilt als die Wiege des Arabica Kaffees.
Erzählungen nach beobachtete im 8. Jahrhundert ein Hirte in der Kaffa Region, wie eine Ziege die roten Früchte eines Strauches fraß und daraufhin wild umherzuspringen begann. Mönche, denen der Hirte davon berichtete, machten sich die aufputschende Wirkung zunutze um ihre Nachtgebete besser durchstehen zu können.
Ab dem 11. Jahrhundert breitete sich die Kaffeebohne zunächst im arabischen Raum aus.
Anfang des 17. Jahrhunderts gelangte Kaffee durch venezianische Kaufleute auch nach Westeuropa gelangte, wo er ein beliebtes Getränk des Adels wurde.
Ende des 17. Jahrhunderts wurden in auch in Deutschland erste Kaffeehäuser eröffnet – Vorreiter waren Regensburg, Hamburg, Nürnberg und Leipzig. Heute ist der Arabica Kaffee mit 60-70% der Weltproduktion die am meisten verbreitete Kaffeeart.
Die Robustapflanze hat ihren Ursprung in West- und Zentralafrika – dort wuchs sie ursprünglich von Liberia bis Tansania und südlich bis Angola.
Seitdem Europäer die Kaffeepflanze Ende des 19. Jahrhunderts im Kongo für sich entdeckten, wird Robusta in Flachlandgebieten angebaut. Zunächst auf kolonialen Plantagen auf dem afrikanischen Kontinent angebaut, breitete sich die Pflanze auch nach Asien und Südamerika aus. Heute sind Vietnam und Brasilien die größten Kaffeeproduzenten der Welt – und bauen hauptsächlich Robusta an.
Schmecken Robusta und Arabica unterschiedlich?
“100% Arabica” wird quasi als Gütesiegel für Kaffee gehandelt. Zu recht?
Arabicakaffee schmeckt sehr aromatisch, mild und harmonisch und hat einen hohen Anteil an Kaffeeölen. Arabicabohnen sind sehr vielfältig im Geschmack: über 800 verschiedene Aromen konnten in ihrem Kaffee nachgewiesen werden. Das Spektrum reicht von fruchtig, nussig über schokoladig, beerig oder Honig bis hin zu blumig.
Robusta bietet einen eher dunklen, erdigen Geschmack mit nussigen, bitteren und kakaoartigen Noten. Der Nachgeschmack erinnert auch oft an Erdnüsse. Der Ölgehalt von Robusta liegt bei nur 10 % – 12 %, weshalb ihr Crema stabiler ausfällt als die von Arabica–Kaffee.
Der Koffeingehalt des Arabicakaffees liegt zwischen 0,8% und 1,4% und beim Robusta 1,7-4%. Damit ist die Arabica Bohne besser für’s Herz, der Robusta Kaffee dafür der bessere Wachmacher.
Arabica hat mit 6-9% einen höheren Zuckergehalt als Robusta. Dieser ist maßgeblich für Textur und Säure des Arabicas. Robusta dagegen hat einen Zuckergehalt von 3-7%. Dieser führt zu seinem weniger süßen und langem, oft leicht bitteren, Nachgeschmack.
Ist Arabica also – wie sein Ruf – per se besser als Robusta? Nun ja, das kommt drauf an. Zum einen hängen die Geschmacksprofile neben Arten und Herkunftsgebiet auch stark von der Röstung ab. Das heißt, auch Robusta kann durchaus geschmacklich überzeugen.
Zum Anderen sind Geschmäcker ja bekanntlich einfach verschieden. So runden zum Beispiel die italienischen Espressoröstungen ihre Mischungen mit hochwertigen Robusta Bohnen ab. Nur dadurch erhält italienischer Espresso das für ihn typische Geschmacksprofil.
Arabica wird gern als Luxusgut beworben. Mit “100% Arabica” soll einem Kaffee besondere Hochwertigkeit bescheinigt werden. Tatsächlich sagt dies jedoch nur etwas über den Inhalt der Kaffeepackung aus und wenig über die tatsächliche Qualität der Bohnen. Das heißt: guter Kaffee lässt sich sowohl aus Robusta als auch Arabica machen – schlechter allerdings auch. Zum Schluss kommt es also vor allem auf die Qualität der jeweiligen Kaffeebohnen, eine sorgfältige Röstung und deine geschmacklichen Vorlieben an.
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co.hilo Kaffee verwöhnt den Gaumen mit Aromen von süßen Äpfeln, Milchschokolade, braunem Zucker und Trockenfrüchten.
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